Weitere Informationen zum Kormoran

  • Der Kormoran ist in Bayern kein heimischer Brutvogel. Er war es auch nie! Der Schweizer Naturforscher Konrad Gessner schreibt 1557 in seinem „Vogelbuch“, in dem er auch den Kormoran beschreibt, „So man diesen am Rhein bey uns siehet, sol es ein Zeichen einer grossen Kälte seyn…“. Dies ist ein sicherer Hinweis, dass der Kormoran nicht als Brutvogel, sondern nur als Zugvogel vorgekommen ist.
  • Die europaweiten massiven Bestandseinbrüche beim Kormoran in den sechziger Jahren waren, wie auch bei den meisten Greifvogelarten, nicht, wie vielfach behauptet, durch die Jagd bedingt, sondern durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wie DDT und anderen chlorierten Kohlenwasserstoffen und polychlorierten Biphenylen. Entsprechend wird er auch heute durch die Jagd nicht bedroht werden.
  • Der Kormoran, insbesondere die hier brütende Population, verursacht Schäden in Millionenhöhe. Diese Schäden entstehen nicht nur den Teichwirten und den Berufsfischern. Wenn zahlreiche Urlauber ausbleiben, die früher mit ihren Familien insbesondere zum Fliegenfischen nach Bayern kamen, so entstehen dem Fremdenverkehr massive Ertragseinbußen. Die bayerischen Fliegenfischerschulen finden keine Kunden mehr, die Fischrechtsbesitzer erzielen geringere Einnahmen für Pacht und Erlaubnisscheine, usw.
  • In der Folge entstehen entsprechende Steuerausfälle.
  • Der Verwaltungsaufwand für den unsinnigen Schutz dieses Vogels ist enorm hoch. Zusätzlich werden offensichtlich Entschädigungen für Teichwirte angedacht. Dadurch summiert sich der Aufwand für den Staatshaushalt und damit der Schaden für die Allgemeinheit zu Millionenbeträgen.
  • Der Kormoran gefährdet viele Fischarten, insbesondere in der Forellen- und Äschenregion unserer Fließgewässer. Betroffen sind Äsche, Nase, Aitel, Hasel, Barbe und viele andere. Dies wurde in vielen Untersuchungen nachgewiesen.
  • Am Sonntag, 22. März, wurde an der Strecke der Forschungsfischzucht des Bezirks Oberfranken an der Aufsess nur noch eine Handvoll laichreifer Fische nachgewiesen. Diese Fische wiesen zudem ohne Ausnahme Verletzungen durch Kormorane auf. Dies ist repräsentativ für die Situation an unseren Gewässern.
  • Mit dem Fehlen der Laichfische fehlt aber in der Folge auch die Fischbrut. Das bedroht wiederum von Fischbrut lebende einheimische Vogelarten z.B. insbesondere den Eisvogel.
  • Unsinnig ist es diesen Rückgang vieler Fischarten auf die Gewässergüte und die Querverbauungen zu schieben. Nach Angaben des bayerischen Landesamtes für Umwelt hatten 1973 weniger als 50 % der Hauptgewässer die Güteklasse II, 25 % III und schlechter. 1998 dagegen wiesen fast 2/3 der Hauptgewässer die Güteklasse II auf, nur noch 2,5 % III und schlechter. Auch die Zahl der Querverbauungen hat sich nicht deutlich erhöht, durch die Anlage von Fischtreppen hat sich die Durchgängigkeit der Gewässer eher verbessert. Selbstverständlich kann an der Gewässergüte noch viel verbessert werden, dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Fischbestände dramatisch zusammenbrechen, obwohl die Gewässergüte besser wird.
  • In vielen Untersuchungen wurde hingegen nachgewiesen, dass der Bestandseinbruch bei vielen Fischarten direkt mit dem Auftreten des Kormorans in Verbindung zu bringen ist.
  • Die Gewässerstruktur Bayerns hat sich im Lauf der Zeit massiv geändert.
  • Durch die Teichwirtschaft, die Anlage künstlicher Seen wie das fränkische Seenland, Staustufen und Stauseen hat sich die Fläche der stehenden und langsam fließenden Gewässer vervielfacht.
  • Die an solchen Gewässern brütenden Kormorane finden also genügend Nahrung - jedenfalls im Sommer
  • Die Fläche der Fließgewässer dagegen, insbesondere solcher der Forellen- und Äschenregion, ist durch Begradigungen und die oben genannten Staumaßnahmen stark geschrumpft. Damit nimmt der Fraßdruck auf die flächenmäßig reduzierten Fließgewässer im Winter extrem zu, da nur diese eisfrei sind.
  • Auch bei optimaler Reproduktion der Fischbestände - ohnehin nicht der Fall - können diese Fließgewässer das für den Kormoran entfallende Futteraufkommen aus den zugefrorenen, stehenden und langsam fließenden Gewässern nicht ausgleichen. Eine Regulation durch den Menschen muss also erfolgen, da der Kormoran keine natürlichen Feinde hat und ohne Eingriffe durch den Menschen, wie oben beschrieben, die Fischbestände der Forellen- und Äschenregion zusammenbrechen müssen.

Es gibt also viele sachliche Gründe, Brutkolonien des Kormorans in Bayern nicht zu dulden. Dagegen hat bisher noch niemand einen sachlichen Grund für diese Kolonien vorgebracht. Es ist deshalb notwendig, die vorhandenen Brutkolonien in Bayern aufzulösen, da unsere Fließgewässer durch die durchziehenden Kormorane im Winter immer noch stark belastet werden.

Das oft gebrachte Argument, die Jagd auf den Kormoran könne andere Vögel beunruhigen, trifft nach meiner überzeugung nicht zu. Aus 30 Jahren Jagderfahrung kann ich sagen, dass die Tiere sehr genau unterscheiden können, ob die Jagd ihnen oder anderen gilt. Auch und gerade in den Nationalparks wird das Schalenwild ja auch bejagt.
Wenn man das Argument der Beunruhigung jedoch ernst nimmt, so spricht gerade dieses für die Auflösung der bayerischen Brutkolonien. Die Vergrämungsabschüsse der durchziehenden Kormorane im Winter würden dann ausreichen und im Frühjahr und im Sommer wären keine Abschüsse mehr notwendig.

Ein Beispiel, das wissenschaftlich nicht untersucht ist und wohl auch nicht untersucht werden kann:
Der dramatische Rückgang des Aals verläuft ebenfalls zeitgleich mit dem Ansteigen der Kormoranpopulation.
In der Folge eine Hochrechnung, bei der die offizielle Zahl von 300 000 Tonnen Fischverlust durch den Kormoran pro Jahr europaweit zugrunde gelegt wird:
Nach der Internetseite des Nabu (hier wird das Problem sicher eher schöngeredet) beträgt der Aal weniger als 2 % Anteil an der Nahrung, bei 1,8 % entspricht dies ca. 5500 To/Jahr. Die durchschnittliche Zeit bis zur Laichreife beträgt 10 Jahre (Männchen 6-9 Jahre, Weibchen 12-15 Jahre. Quelle: Wikipedia). Dies entspricht 55000 Tonnen eines Jahrgangs. Beim Durchschnittsgewicht von 200 g errechnen sich aus 55000 Tonnen = 55 000 000 kg also ca. 275 000 000 Aale eines Jahrgangs, die gefressen werden. Erschwerend kommt hinzu, dass die Männchen lebenslang in fressfähiger Größe bleiben und der Aal ja nur einmal in seinem Leben ablaicht.
Wasserkraftwerke gab es auch schon vorher, aber trotzdem Aale.
Es braucht keine Untersuchungen, nur logisches Denken und die Grundrechenarten, um den Rückgang des Aals erklären zu können.

Niemand will den Kormoran ausrotten, aber er muss in die Küstenregionen zurückgedrängt werden, in denen er ursprünglich beheimatet war. Nur so kann die Artenvielfalt in unseren Fließgewässern erhalten werden.